Verwendung externer Sektorkarten (Defektkarten) zur Analyse der Datenintegrität auf Disk-Images

Beim Umgang mit defekten Laufwerken verlassen sich die meisten Datenrettungsexperten auf spezielle Hardware und Software, die eine deutlich bessere Kontrolle über den Imaging-Prozess ermöglichen. Solche Lösungen erlauben es, beschädigte Bereiche effektiv zu überspringen, den Zustand des Geräts zu überwachen und auftretende Probleme manuell zu beheben. In der Regel verfügen sie auch über Sektorzuordnungsfunktionen, mit denen der Status jedes Blocks aufgezeichnet werden kann – ob er erfolgreich kopiert wurde, aufgrund von E/A-Fehlern nicht gelesen werden konnte oder während des Vorgangs nicht darauf zugegriffen wurde.

Nach der Übertragung der Daten auf ein fehlerfreies Gerät ist in der Regel der Einsatz einer Datenwiederherstellungssoftware erforderlich, um logische Probleme zu beheben, beispielsweise beschädigte Strukturen wiederherzustellen oder das erstellte Image nach gelöschten Dateien zu scannen. In dieser Phase bleibt eine Sektorkarte (Defektkarte) weiterhin von großem Wert, da sie wichtige Informationen über den Zustand der Daten liefert. Die meisten Datenrettungstools für Endnutzer sind jedoch nicht dafür ausgelegt, Sektorkarten (Defektkarten) – insbesondere solche in proprietären Formaten – zu erkennen und zu lesen. Die Professional- und Technician-Editionen von UFS Explorer zeichnen sich in dieser Hinsicht durch die Fähigkeit aus, mit einer Vielzahl von Sektorkarten (Defektkarten) zu arbeiten. Neben der Erstellung eigener *.SDMF-Blockzustandskarten während des Imaging-Prozesses können die Programme externe Karten gängiger professioneller Systemen importieren, darunter DeepSpar, ACE Lab, GNU ddrescue (RSM), DFL-DE, MRT und andere. Durch das Laden einer Sektorkarte (Defektkarte) in die Software können Spezialisten die Vollständigkeit des Images problemlos beurteilen, die Bereiche mit fehlenden Inhalten lokalisieren und die Auswirkungen fehlerhafter Sektoren auf die wiederherstellbaren Daten – sogar auf bestimmte Dateien – einschätzen.

Wenn ein Datenträger-Image und die entsprechende Sektorkarte (Defektkarte) im selben Ordner gespeichert sind, erkennt UFS Explorer die Kartendatei möglicherweise automatisch und fordert den Benutzer auf, sie zu laden.

Alternativ kann die Karte über das Tool "Verbinden Sie die Blockstatuskarte" im Kontextmenü des Datenträgers importiert werden.

Die Benutzeroberfläche zum Kartenladen enthält die Kartenparameter sowie einen Vorschaubereich.

Sobald eine Karte auf das Datenträger-Image angewendet wird, wird sie als neuer virtueller Speicher mit Defektemulation eingebunden. Diese Karte kann über die Option "Karte der Blöcke anzeigen" aus dem Kontextmenü des Speicherobjekts in einer eigenen Registerkarte geöffnet werden.

Farbige Zellen zeigen den Status verschiedener Image-Bereiche an: Abgebildete Blöcke werden in Grün angezeigt, defekte Blöcke in Rot, und Grau steht für unverarbeitete Blöcke. Diese Registerkarte bietet auch eine Option zum Speichern der Karteninformationen in einer Datei im nativen *.SDMF-Format von UFS Explorer, auch in einem "umgekehrten" Zustand.

Darüber hinaus wird eine visuelle Darstellung der Sektorkarte in einer separaten Registerkarte innerhalb des Explorer-Elements verfügbar.

Sehen wir uns nun ein praktisches Beispiel an, das diese Funktionalität demonstriert. Wir müssen eine Reihe wichtiger Dateien auf einer alten, beschädigten Festplatte wiederherstellen. Obwohl beim Erstellen des Images ein professionelles Disk-Imaging-System verwendet wurde, konnte ein großer Teil des Inhalts aufgrund des physischen Zustands des Speichermediums nicht erfasst werden. Die Informationen darüber, welche Blöcke kopiert und welche übersprungen wurden, wurde in einer Sektorkarte (Defektkarte) dokumentiert, die im proprietären Format des ursprünglichen Systems vorliegt. Unser Ziel ist es, herauszufinden, ob sich die defekten oder unbearbeiteten Blöcke mit den Bereichen überschneiden, in denen sich die benötigten Dateien befinden.

Zunächst müssen wir unser Datenträger-Image über die Option "Virtuelle Festplatte oder Diskettenimage" aus dem Menü "Öffnen" in UFS Explorer laden.

Danach können wir das Tool "Verbinden Sie die Blockstatuskarte" aus dem Speicherkontextmenü verwenden, um die Sektorkarte (Defektkarte) anzuwenden.

Nun müssen wir einen Speicherscan durchführen, um die fehlende Dateisystemstruktur wiederherzustellen. Wir beschränken den Scan auf den belegten Speicherbereich, um den Prozess zu beschleunigen.

Sobald der Scan abgeschlossen ist, können wir das wiederhergestellte Dateisystem durchsuchen und die benötigten Dateien finden.

Zur schnellen Einschätzung stellen wir das Dateistatusinformationstool auf "Auf nicht abgebildete oder defekte Blöcken in Dateien prüfen" ein. So können wir unvollständige Dateien sofort erkennen, da sie mit weißen Symbolen gekennzeichnet werden.

Für ein genaueres Verständnis nutzen wir das Tool "Speicherfragmente anzeigen" für jede Datei und erhalten die exakten Speicherorte auf der Festplatte, die der jeweiligen Datei zugewiesen sind – auf der Registerkarte des hexadezimalen Viewers.

Anhand dieser Liste können wir durch die Inhaltsstandorte navigieren und diese dann mit der Karte auf der zweiten Registerkarte abgleichen.

Die Karte zeigt, dass einige Dateien zwar Speicherplatz belegen, sich jedoch teilweise in nicht lesbaren oder unbearbeiteten Sektoren befinden. Daher wurden diese Dateien nicht vollständig in das Image übertragen.

Diese Analyse ermöglicht es uns festzustellen, welche Dateien betroffen sind, und unsere Wiederherstellungsstrategie entsprechend anzupassen.

Letzte Aktualisierung: 14. April 2025

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